Ton zum Anbeißen – ein Appetitstück aus Alexanders Präzisionsfreiraum.
Alexander hat’s vorgemacht: Keramik, die so lecker aussieht, dass man kurz überlegt, ob man sie mit einer Prise Salz servieren könnte. Ein Glasurfest für die Augen, dampfend vor Charme. Sein Beitrag auf Facebook war jedenfalls kein Stillleben – eher ein Esslustobjekt.

Ich hab’s ihm gleichgetan. Oder sagen wir: Ich hab’s versucht. Während Alexanders Schalen ein optisches Menü sind, bleibt mein Stück bislang eher ein Rohkostbecher.
Na gut, es ist ja auch noch nicht ganz durch.
Aber ich hab entschieden: So bleibt’s.
Unverstellt. Ungeglättet.
Es darf jetzt erstmal trocknen. Und nach der Reise wird glasiert, gebrannt, geerdet.
Vielleicht wird’s am Ende sogar ein Leckerschüsselchen.
Was mich daran freut: dieser Moment, wenn man sich erlaubt, nicht perfekt zu sein.
Ton, der Unfertigsein nicht nur aushält, sondern trägt. Das ist doch das Schöne an unserem Weg, der Präzisionsfreiraum zwischen Daumenabdruck und Zufall, zwischen Mühe und Loslassen.
Keramik, die Appetit macht, ist mehr als ein Bild. Sie schmeckt mit den Augen, duftet nach Erde und Zeit. Ein Handschmeichlergericht. Ein Löffel Poesie auf dem Tisch.
Und wer genau hinsieht, merkt: Da spricht etwas aus dem Inneren. Nicht laut, aber herzlich.
Ob mein Stück am Ende ein Ofenschmeichler wird oder nur ein Schlürfschälchen für Fortgeschrittene – ich weiß es nicht.
Aber eins ist sicher:
Es ist echt.
Und meint es gut.