Ich habe dieses Gefäß geformt. Glasiert und gebrannt.

Ich betrachte es wie ein Gedicht aus Ton und Feuer. Es ist aus einem Block herausgeschnitten, ein Kurinuki-Wesen, das seine Spur der Begegnung mit Erde und Werkzeug trägt. Die Außenhaut zeigt die Spannung zwischen rauer Tiefe und lebendiger Bewegung. Die Körperfläche ist dunkel und dicht, ein Schweigen, das Raum lässt für Licht und Farbe.
Die Glasur über dem dunklen Leib fließt in Blau und Weiß. Sie legt sich wie Wasser über Steine. Wo sie tropft, fängt sie das Licht ein und führt den Blick vom Rand zum Boden. Die Farbtriebe wirken wie Gedanken, die sich im Brennofen gebildet haben und nun im Blick verweilen. Der Henkel ist zugleich Griff und Geste, ein Bogen, der einlädt, das Werk in die Hand zu nehmen und in Stille zu halten.
Dieses Stück lebt von Kontrasten. Dunkelheit und Farbe, Wucht und Leichtigkeit, Funktion und Poesie. Es erinnert an die Kälte des frühen Morgens und an die Wärme, die in der Hand entsteht, wenn Tee hineinfließt. Es ist ein Einzelwesen, geboren aus der Tradition des Hinein- und Herausarbeitens, ein Unikat.
Ich gebe ihm einen Namen, der seine Präsenz trägt:
Aoame no Utsuwa
青雨の器
Gefäß des blauen Regens.
Blau wie fallendes Wasser,
Rhythmus wie ein Tropfen,
der die Stille bricht.
