Egal ob ich fotografiere, male oder mit Ton arbeite.
Selten ist das Ergebnis perfekt.
Trotzdem bin ich oft zufrieden.
Manchmal aber nicht.
„Pustekuchen!“ – höre ich dann meinen Schutzengel flüstern.
Kunst ist eine Reise.
Der Beginn war einfach. Aufhören wird einfach sein.
Durchhalten ist wie ein Schoko-Wodka-Kaffee-Valium-Shake.
„Pustekuchen.“ – flüstere ich dem Teufel ins Ohr.
Freiwillig beende ich diese wunderbare Reise nicht.
Im antiken Griechenland war ein Bildhauer ein Bildhauer, ein Maler ein Maler und ein Töpfer eben ein Töpfer. Sie hätten sich allenfalls als Handwerker, aber niemals als Künstler gesehen. Die bildenden Künste galten als „techne“, Handarbeit und der Künstler selbst als „banauson“, was nichts anderes als ungebildeter Handwerker heißt. Erst die Italiener erhoben das Handwerk Mitte des 15. Jahrhunderts zur Kunst indem sie den „uomo universale“ , den umfassend gebildeten Menschen erfanden. Es ging auf einmal nicht mehr nur um Geld und Lebensunterhalt, sondern allein um Ruhm und Ehre.
Heute sind die Stereotypen des Künstlertums eher im Innerlichen, bestenfalls am Genialen festgemacht. Wirkt der selbst- oder von der Gesellschaft ernannte Künstler auch noch als Aussenseiter erfüllt er beinahe alle Kriterien eines Künstlers. Er darf sich, quasi zur Belohnung, auch außerhalb der gesellschaftlichen Nomen bewegen. Ist dann im Leben des Künstlers auch noch ein wohlgestaltetes Leiden zu bemerken, dann, ja dann handelt es sich um einen wahren Künstler.
Ich erfülle weder die alte noch die moderne Auslegung. Ich leide nicht, bin Teil der Gesellschaft und die erforderliche Genialität kann ich auch nicht jederzeit herbeirufen. Aber immer verändere ich mit allerkleinsten Schritten meine Welt. Das gefällt mir meistens und manchmal auch anderen Menschen. Sie nennen mich dann Künstler. Das schmeichelt mir und ich widerspreche nicht.
Unbekümmerte Künstlernatur
(Erich Fried)
In seinen Kreisen
wird es gerne gesehen
wenn man tut
was nicht gerne gesehen wird
Er tut daher von dem
was nicht gerne gesehen wird
nur das was gerne gesehen wird
in seinen Kreisen