Es ist sehr gemütlich, eine Tasse mit köstlichem Kaffee oder Tee vor sich stehen zu haben. Ist dann auch noch das Gefäß in sich ausgewogen, der Henkel so dimensioniert, dass die Finger hinreichend Platz finden und die Tasse insgesamt bequem zum Mund geführt werden kann, dann empfindet der durstige Benutzer eine leise Freude beim Gebrauch. Über Jahrhunderte hat sich, fast unbemerkt, eine kleine, bauchige Henkeltasse durchgesetzt. Sie erfüllt ohne protzige Allüren alle Ansprüche an eine gute Tasse und ist unauffälliger Freund jedweder Flüssigkeit. Ist dieser bescheidene Gebrauchsgegenstand auch noch kunstvoll verziert oder glasiert, wird sie zur ästhetischen Skulptur und der aufmerksame Nutzer entdeckt in ihr, wie bei einem Gemälde, Dinge, die er spontan schön findet. Kaum hingeschaut, mag er gar nicht mehr wegsehen. Verspürt darüberhinaus unbändige Lust, sie zu berühren. Erst mit den Händen, dann mit dem Mund. Die Suche nach der geeigneten Stelle für die Lippen wird am Ende zu einem famosen Erlebnis und die erstbeste Position wird oft von der nächsten übertroffen.
Es ist:
Kunst für den täglichen Gebrauch.



