Über die Kunst

Seit Alters her stellen Künstler ihre Werke aus und genau so lange kommen Kunstliebhaber zusammen, um die Ergebnisse der Kreativität anzusehen oder darüber zu reden.
Die Ironie dabei ist, dass wir trotz einer gefühlten Unmöglichkeit, Kunst in Worte zu fassen, unaufhörlich darüber sprechen. Wir organisieren Ausstellungen und Vernissagen, schreiben Kritiken und halten endlose Vorträge über Künstler und ihre Werke. Wir analysieren, interpretieren und dekonstruieren. Aber während wir das tun, bleibt die eigentliche Essenz der Kunst unsichtbar wie ein Chamäleon, das sich im Hintergrund versteckt. Manchmal fühle ich mich, als ob ich in einem surrealen Zirkus der Worte gefangen bin, wo (ein-)gebildete Menschen, die sinnliche Magie der Kunst mit semantischer Akrobatik zu erfassen versuchen.

Vielleicht sollten wir uns hin und wieder daran erinnern, dass Kunst dazu da ist, gefühlt zu werden, nicht nur besprochen. Statt uns auf die Suche nach Worten zu machen, könnten wir einfach in einem Kunstwerk versinken, uns von seinen Emotionen ergreifen lassen und uns an seiner Schönheit berauschen.
Doch vielleicht ist es gerade dieses Paradoxon, das Kunst so faszinierend macht. Es zwingt uns, über unsere eigenen Grenzen hinauszugehen und um Worte zu ringen. Es erinnert uns daran, dass Kunst mehr ist als nur eine intellektuelle Übung – sie ist eine Reise durch das Herz und die Seele.