
Die Dose steht da. Schwer. Ruhig. Wach.
Spuren der Bearbeitung sind sichtbar. Schnitte. Druck. Ungeschicklichkeiten.
Korpus und Deckel schließen bündig. Ein Körper. Ein Gedanke. Fast Fels.
Oben ruht Kupfererz. Reines Kupfer. Gebettet im Muttergestein.
Ein Fremdkörper. Ein Herz. Ein Warnzeichen. Und doch soll es den Deckel zieren.
Das Muttergestein leuchtet in einem leisen Grün. Wie der Tee. Warm. Erdnah. Es spricht von Tiefe. Von Adern im Berg.
Die Dose hält das aus. Sie trägt das Erz wie ein Siegel.
Ein Gefäß wie eine Geheimnisbewahrerin für Dinge mit Gewicht.
Hoffnung legt sich hinein. Angst folgt leise. Vermutung bleibt wach.
Man spürt eine Spannung. Wie vor einem Gewitter.
Diese Dose liebt Zurückhaltung. Sie verlangt Respekt.
Links liegt ein Stein aus der Normandie.
Wind und Wasser haben ihn geformt.
Wellen fraßen Geduld in das Harte.
Ein Loch entstand. Rund. Offen.
Ein natürlicher Enso. Still. Deutlich.
Laotse lächelt im Hintergrund.
Das Weiche siegt durch Dauer.
Der Stein erzählt davon.
Die Dose hört zu.
Beide Objekte sprechen miteinander.
Kupfer und Leere. Gewicht und Öffnung.
Gefahr und Gelassenheit.
Ein Dialog aus Materie.
Friederike steht einen Schritt entfernt.
Sie schaut lange. Sie nickt.
Manches braucht Schutz. Anderes Raum.
Beides kennt seinen Ort.
Diese Matcha-Dose bewahrt mehr als Tee.
Sie hält Spannung. Sie hält Zeit.
Ein kleines Gefäß. Ein großes Schweigen.
Ich nenne dieses Gefäß:




