Kurohikari no Utsuwa | 黒光の器

Ich habe dieses Gefäß geformt. Glasiert und gebrannt.

Das Schwarz wirkt tief und gesammelt. Die Form entstand aus dem Inneren heraus. Kurinuki zeigt hier seinen wahren Atem. Aushöhlung formt Haltung. Haltung formt Würde.

Oben ruht die Glasur. Sie legt sich wie Morgentau auf Stein. Blau und helles Aschelicht treffen auf Dunkelheit. Der Übergang bleibt offen. Nichts drängt. Alles findet Platz. Der Rand lädt Lippen ein. Der Henkel folgt einer eigenen Logik. Er führt die Hand. Er schenkt Balance. Er bleibt eigenständig und ruhig.

Dieses Gefäß ist weder Schale noch Tasse allein. Es ist Schwelle. Ein Raum, in dem Tee sich sammelt und zugleich der Blick. Es kennt Tee. Es kennt Zeit. Es kennt Stille. Deutsche Erde wird mit japanischem Geist zusammengeführt. Herkunft und Haltung begegnen sich ohne Lautstärke. Daraus wächst ein Einzelwesen. Ein Gefäß mit eigenem Puls. Die Dunkelheit des Körpers findet Balance im Leuchten der Glasur. Es ruft ein Innehalten hervor, einen Atemzug Zen. 

Ich nenne sie

Kurohikari no Utsuwa
黒光の器

Gefäß aus schwarzem Licht.

In einem alten Teeraum in Kyoto könnte sie stehen. Oder in Köln, in einem Teeladen. Zwischen Gesprächen in Schweigen und dem Klang von heißem Wasser. Sie sammelt Wärme. Sammelt Blicke, Gedanken. Sie steht für die Kraft des Einmaligen.