Ich gebe zu: Ich bleibe gern stehen.
Mitten auf dem Weg.
Am Straßenrand.
Vor einer Gänseblümchenversammlung oder einem besonders gut gelaunten Kohlrabi.
Während andere weiterhetzen, schalte ich in den Stillstand.
Ein Privileg. Oder eine kleine Marotte.
Aber: Man sieht mehr, wenn man nicht immer weiterhetzt.
Was mich begeistert, halte ich fest.
Aus Zuneigung.
Mit der Kamera, mit dem Handy oder nur mit dem Herzen.
Je nach Akku.
Auf einem digitalen Chip sammle ich, was mir zuläuft:
Ein Lichtstreifen auf dem Gartentisch.
Ein Vogel, der zu spät abbiegt.
Ein Keks, der auf der Fensterbank nach Poesie aussieht.
Es ist nicht spektakulär.
Aber schön. Für mich jedenfalls.
Und manchmal sogar beides.
Diese Seite ist mein Zwischenstopp-Ort.
Eine Haltestelle für all das, was fast übersehen worden wäre.
Für all das, was ich sah.
Wer hierherkommt, darf haltmachen, bleiben.
Lächeln. Staunen.
Und sich vielleicht daran erinnern, dass Schönheit keine Eile hat.