Vorspiel



Ich unternehme Reisen mit dem Auto. Überallhin. Wann immer ich will. Die Vorfreude, die damit verbunden ist, zelebriere ich. Jeden Tag und nicht nur abends, kurz vor dem Einschlafen, zähle ich auf, was es alles zu entdecken gibt. Ich liebe dieses aufregende Vorspiel, tagelang und nächtelang. Dabei versuche ich die Balance zu halten zwischen alltäglichem, vernünftigen Verhalten und unmöglichen Träumen. Held und zugleich größtes Hindernis: ICH.

Im letzten Drittel meines Lebens ist der Tod zwar eines der zentralen Themen, aber viel wichtiger ist mir die Frage, was ich vor dem Tod mache. Definitiv werde ich dem Sinn des Lebens nicht mehr hinterherlaufen. Mit Gewissheit kann ich für mich feststellen, dass er nicht existiert. Allein meine Existenz ist der Sinn – und die Art und Weise, wie ich mich auf das Leben einlasse. Diese Gewissheit bringt eine besondere Form von Frieden in mein Leben. Ich kann endlich aufhören, mich selbst zu optimieren oder mich über unerledigte To-Do-Listen zu ärgern. Es ist alles in Ordnung, so wie es ist. Auch das Leben einfach nur zu genießen, ohne den Versuch, es zu verstehen oder, noch schlimmer, es zu kontrollieren.


Ich mache in meiner Phantasie – WHAT THE FUCK – was ich will.