Diese Matcha Schale steht in der Tradition handgeformter japanischer Teekeramik. Sie zeigt eine ruhige, ausgewogene Präsenz und richtet den Blick auf Funktion, Material und Form. Der Korpus wirkt gedrungen und offen zugleich. Die Wandung steigt aus einer sanft gerundeten Basis auf und endet in einer unregelmäßigen, bewusst weich geführten Öffnung. Diese Öffnung folgt keinem Kreismaß. Sie unterstützt das Trinken und verleiht der Schale eine lebendige Silhouette.
Der Ton zeigt eine feine Körnung. Kleine Einschlüsse bleiben sichtbar und prägen die Oberfläche. Die Glasur liegt zurückhaltend darüber. Sie changiert zwischen hellem Grün, gedämpftem Blau und erdigen Einschlüssen. Der Farbverlauf entsteht aus dem Brand und aus der Reaktion von Glasur und Ton. Jede Zone erzählt vom Weg durch das Feuer. Die Glasur sammelt sich in Mulden und zieht sich an Kanten zurück. Dadurch entsteht Tiefe ohne dekorativen Gestus.
Das Innere der Schale wirkt ruhig und klar. Die helle Glasur unterstützt die Wahrnehmung des Matcha und reflektiert das Licht weich. Der Rand zeigt leichte Unregelmäßigkeiten. Diese fördern eine angenehme Lippenführung und verankern die Schale im Handgebrauch. Das Gewicht liegt ausgewogen in der Hand. Die Schale kippt weder nach außen noch nach innen. Sie lädt zu einem stabilen, konzentrierten Halten ein.
Die Arbeit folgt dem Gedanken des Kokoro Kurinuki. Das Gefäß entsteht aus dem Herausarbeiten des Inneren. Der Raum bildet den eigentlichen Kern. Die äußere Form dient diesem Raum. Dadurch entsteht eine Schale, die weniger Objekt als Ort ist. Ein Ort für Tee, Wärme und Aufmerksamkeit. Als Einzelstück trägt sie eine eigene Handschrift und fügt sich zugleich selbstverständlich in den Ablauf der Teezeremonie ein.
Als Zeichen der Wertschätzung bekommt sie einen eigenen Namen:
静園 – Sei en
Ein stiller, in sich ruhender Garten.
Ein geschützter Raum.
Ein Ort der Sammlung.
