Ab zur Konformitätsprüfung

Da meine Schalen und Tassen für Lebensmittel verwendet und die Gefäße nicht nur betrachtet, sondern auch mit Händen und Mund berührt werden, verzichte ich auf kennzeichnungspflichtige Rohstoffe und damit auf gesundheitsgefährdende Stoffe. Somit sind die Keramiken nach dem Brand per se lebensmittelecht. Dies garantiert der Großhändler/Hersteller, die Firma Wolbring aus Höhr-Grenzhausen, die die Glasuren herstellt. Den Ton produziert die Firma Sibelco aus dem Westerwald. Auch sie garantieren die Unbedenklichkeit. Ich bürge für den sachgerechten Umgang mit den Produkten und exakt abgestimmte Brenntemperaturen / Brennkurven. Abschließend prüfe ich die fertigen Keramiken auf Säurebeständigkeit und sende Muster an die M.U.T. in Meißen. Dort werden sie noch genauer – nach DIN EN 1388-A1 – geprüft und mit einer Konformitätserklärung versehen.
Darüberhinaus lasse ich von unabhängigen Laboren auch die Stoffe überprüfen, die nicht von der DIN-Norm erfasst werden. Die Ergebnisse können jederzeit bei mir eingesehen werden.

Der Aufwand ist schon sehr groß und mit hohen Kosten/Wartezeiten verbunden, aber es lohnt sich. Ich kann mit ruhigem Gewissen meine Trinkgefäße weitergeben.

Henkeltasse à la Mittelalter

Es ist sehr gemütlich, eine Tasse mit köstlichem Kaffee oder Tee vor sich stehen zu haben. Wenn dann noch das Gefäß in sich ausgewogen ist, der Henkel so dimensioniert wurde, dass die Finger ausreichend Platz finden und die Tasse insgesamt bequem zum Mund geführt werden kann, dann empfindet der durstige Benutzer beim Gebrauch eine leise Freude. Fast unbemerkt hat sich über Jahrhunderte eine kleine, bauchige Henkeltasse durchgesetzt. Ohne aufdringliche Allüren erfüllt sie alle Ansprüche an eine gute Tasse und ist ein unauffälliger Freund jeder Flüssigkeit. Ist dieser bescheidene Gebrauchsgegenstand auch noch kunstvoll verziert oder glasiert, wird er zur ästhetischen Skulptur, und der aufmerksame Benutzer entdeckt in ihm wie in einem Gemälde Dinge, die er spontan schön findet. Kaum hat er hingesehen, will er nicht mehr wegsehen. Und er verspürt den unbändigen Drang, sie zu berühren. Erst mit den Händen, dann mit dem Mund. Die Suche nach der richtigen Stelle für die Lippen wird schließlich zu einem wunderbaren Erlebnis, und die erste Position wird oft von der nächsten übertroffen.

Es ist:

Kunst für den täglichen Gebrauch.

„Die Beste“

Vor den Weihnachtstagen gefertigt. Während der Tage glasiert. Zwischen den Tagen gebrannt. Meine ultimative Teeschale 2022.
Sie ist nicht spektakulär, aber ich bin sehr verliebt.

Eine Teeschale geht auf Reise.

Diese Teeschale ist nicht perfekt proportioniert, sie ist auch nicht symmetrisch und schon gar gar nicht penibel ausgerichtet. Wer genau schaut, entdeckt sogar einen kleinen Riss, der die Funktion aber überhaupt nicht beeinträchtigt. Ich mag die kleinen Abweichungen sehr. Im Plattdeutschen sagt man: „En beten scheef hett Gott leef!“ Vielleicht ist diese Keramik daher besonders gottgefällig. Ich werde sie nicht verkaufen. Sie wird ein Geschenk. Umhüllt von Seidenpapier und gekrönt von einem Ensō mit Goldsprenkeln.

Tomobako-Box oder: Die Schachtel

Jede Teeschale wird sorgsam über einen langen Zeitraum hergestellt und mit viel Liebe glasiert und gebrannt. Und doch: Mehr als 40 Prozent aller Teeschalen überleben den Brand nicht oder entwickeln sich nicht so wie geplant. Die „Überlebenden“ sind daher besonders wertvoll. Ihnen zu Ehren habe ich mich entschlossen, ihre Herberge – die Schachtel – zusätzlich mit einem kleinem Gemälde (Öl auf Leinwand) zu schmücken.

Normalerweise wird in Europa einer Verpackung nicht wirklich viel Aufmerksamkeit geschenkt und sehr selten sagt sie etwas über den Inhalt aus. So gut wie nie wird sie aufbewahrt. Meistens gedankenlos weggeschmissen.
Nicht so in asiatischen Ländern. Dort hat die Verpackung eine besondere Bedeutung. Schachteln für Kunstwerke sind in der Regel Kunstwerke für sich und tragen oft prächtige Kalligraphien des Herstellers/Töpfers. In Japan zum Beispiel kann sich der Wert einer Teeschale halbieren, wenn keine signierte Originalschachtel vorhanden ist.

Auf der Schachtel ist meine Unterschrift zu finden, ebenso wie mein Siegel. Dieses Siegel ist in Japan in eine Siegelrolle eingetragen.
Auf besonderen Wunsch werden die Schachteln auch farbig gestaltet und/oder mit einem Ensō geschmückt.