Form für das NICHTS.

Torsten Gripp | Kurinuki und das NICHTS
Form für das NICHTS – Gedanken

Weiter geht’s…

Die Ausstellung ist nun Teil der Vergangenheit. Für die Zukunft mache ich keine großartigen Pläne. Gegenwärtig arbeite ich wieder am Projekt „Teeschalen“.

Komogai-nari.

Schwarzer Ton – Gedanken

Ein interessanter Aspekt des schwarzen Tons ist auch seine vielfältige Verwendung in verschiedenen Kulturen. In einigen Kulturen gilt er als Symbol für Eleganz und Wohlstand, während er in anderen als Ausdruck von Schlichtheit und Natürlichkeit angesehen wird. Die Töpfertraditionen und -techniken variieren von Land zu Land, wodurch eine große Vielfalt an schwarzen Tonerzeugnissen entsteht. Von filigranen Teeschalen bis hin zu rustikalen Vasen – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.

Schwarzer Ton

in Form

einer Teeschale

auf dem

Tisch.

unfassbar.

Lieblingskeramik – Gedanken

Ich glaube, diese Schale wird meine Lieblingsschale. Sie hat mir den Glauben an Schönheit – trotz Makel – zurückgegeben. Ihre dunkle Farbe und einzigartige Textur erinnert mich daran, dass die Kunst des Töpferns nicht nur darin besteht, etwas Schönes zu schaffen, sondern auch, uns selbst zu erkennen und unsere Verbindung zur Welt um uns herum zu entdecken. Diese Arbeit, so wie sie oben auf dem Foto zu sehen ist, ist einzigartig und doch Teil eines größeren Ganzen. Sie ist Teil meines künstlerischen Schaffensprozesses und gleichzeitig auch Teil der Geschichte und Tradition der Keramik. Ich fühle mich geehrt, Teil dieser Tradition zu sein. Tief in mir gibt es eine Demut, die ich fühle, wenn ich diese Arbeit betrachte. Ich weiß, dass ich immer noch viel zu lernen habe, und dass ich noch viele Fehler machen werde. Ich weiß auch, dass ich diese Arbeit nicht alleine geschaffen habe, sondern dass ich von der Natur und von anderen Menschen beeinflusst wurde. Die Kunst des Töpferns hat etwas Besonderes an sich, etwas fast Spirituelles. Es erfordert Geduld, emphatische Fähigkeiten und Hingabe. Es erfordert Ehrfurcht vor der Natur und den Materialien. Mein Gegengeschenk: Eine Trinkskulptur.

Keine wie die Andere

Keine wie die andere – Gedanken

Jede Teeschale geht durch meine Hände. Sorgfältig geformt. Glasiert. Mit der richtigen Temperatur gebrannt. Ich habe immer eine genaue Vorstellung vom Endergebnis, aber meistens kommt etwas dazwischen. Das Zufällige. Die Temperatur des Brennofens, die Zusammensetzung der Glasur und des Tons lassen sehr viel Spielraum dafür. Ich liebe dieses Handeln nach dem Zufallsprinzip, denn so entsteht Einzigartigkeit. Ich möchte mit meinen unverwechselbaren Keramiken zur Achtsamkeit anregen.

Komogai-nari II

Wartezeit – Gedanken

Das Arbeiten mit Ton ist ein Prozess, der Geduld, Präzision und eine gewisse Bereitschaft zum Scheitern verlangt. Kaum etwas verdeutlicht das besser als die Zeit zwischen dem Formen der Stücke und dem Moment, in dem sie fertig aus dem Brennofen kommen. Diese Wartezeit ist wie eine stillgelegte Brücke zwischen kreativer Euphorie und der Realität des Endprodukts.

Während der Ofen seine Arbeit macht, beginnt der Kopf mit seinem: War der Ton gleichmäßig genug? Ist die Glasur richtig aufgetragen? Habe ich irgendwo einen Riss übersehen? Diese Fragen sind ständige Begleiter, und je länger die Stunden, desto lauter wird das innere Grübeln. Ablenkung hilft nur bedingt – der Gedanke an die Stücke bleibt omnipräsent, wie ein Ohrwurm, der sich nicht abschütteln lässt.

Und dann kommt der Moment, auf den man so lange gewartet hat. Der Ofen ist abgekühlt, die Tür lässt sich öffnen. Doch selbst dann heißt es: nochmal warten. Die Objekte, die man so sehnsüchtig in die Hände nehmen will, sind noch zu heiß, um sie zu berühren. Dieses letzte bisschen Geduld wird zur kleinen Prüfung, bevor die Wahrheit ans Licht kommt.

Was folgt, ist ein Wechselbad der Gefühle. Manchmal ist das Ergebnis genauso, wie man es sich vorgestellt hat – eine Teeschale, die in ihrer Form und Farbe fast perfekt erscheint. Doch genauso oft gibt es Überraschungen: eine Glasur, die anders verlaufen ist als erwartet, ein kaum sichtbarer Riss, der sich erst jetzt zeigt. Erfolg und Scheitern liegen hier eng beieinander.

Trotz aller Ungewissheiten hat das Töpfern eine besondere Magie. Es verbindet Handwerk und Intuition, Kontrolle und Zufall. Jedes Stück, das den Ofen verlässt, trägt nicht nur die Spuren des Schaffensprozesses, sondern auch die Geschichten des Wartens, Hoffens und Lernens. Und genau das macht die Arbeit mit Ton so unvergleichlich: Sie ist ein Prozess, der nicht nur Dinge formt, sondern auch Geduld und Demut lehrt – und am Ende immer wieder kleine Momente des Glücks schenkt.