Ein Hauch von Geheimnis ruht in ihrem Inneren – als hätte die Nacht selbst sie geformt.

Es gibt Dinge, die werden erschaffen, und es gibt Dinge, die finden ihren eigenen Weg in die Welt. Diese Teeschale gehört zur zweiten Art. Sie sieht aus, als hätte sie über Jahrhunderte in einer verborgenen Höhle geschlummert, bewacht von Schatten und Stille, bis jemand sie ans Licht hob.
Manchmal frage ich mich, ob ich sie wirklich geformt habe – oder ob sie durch meine Hände nur ihren rechtmäßigen Platz in dieser Welt gefunden hat. Die Legenden erzählen, dass es einst Schmiede und Töpfer gab, die Feuer nicht nur bändigten, sondern mit ihm sprachen. Sie verstanden, dass manche Dinge nicht bloß geformt, sondern erweckt werden müssen.
Viele Keramiken sind einfach nur Keramiken. Nützlich, schön, doch still. Doch dann gibt es jene wenigen, die mehr sind – die nicht nur ein Getränk halten, sondern eine Geschichte, eine Stimmung, eine Erinnerung.