Jede Teeschale geht durch meine Hände. Sorgfältig geformt. Glasiert. Mit der richtigen Temperatur gebrannt. Ich habe immer eine genaue Vorstellung vom Endergebnis, aber meistens kommt etwas dazwischen. Das Zufällige. Die Temperatur des Brennofens, die Zusammensetzung der Glasur und des Tons lassen sehr viel Spielraum dafür. Ich liebe dieses Handeln nach dem Zufallsprinzip, denn so entsteht Einzigartigkeit. Ich möchte mit meinen unverwechselbaren Keramiken zur Achtsamkeit anregen.
Du hast eine Teeschale bekommen?
Nimm sie in die Hand. Betrachte sie aus der Nähe. Dann aus der Ferne. Fülle sie mit sorgfältig zubereitetem Tee. Betrachte sie erneut. Koste den Inhalt. Drehe die Schale in deinen Händen. Spüre die Wärme. Lass die Farben auf dich wirken. Schmecke den Tee. Verliere dich…
Komogai-nari.
Ins rechte Licht gerückt.
Himmel- und Erdfarben.




Chawan experiments





Eine Teeschale geht auf Reise.






Diese Teeschale ist nicht perfekt proportioniert, sie ist auch nicht symmetrisch und schon gar gar nicht penibel ausgerichtet. Wer genau schaut, entdeckt sogar einen kleinen Riss, der die Funktion aber überhaupt nicht beeinträchtigt. Ich mag die kleinen Abweichungen sehr. Im Plattdeutschen sagt man: „En beten scheef hett Gott leef!“ Vielleicht ist diese Keramik daher besonders gottgefällig. Ich werde sie nicht verkaufen. Sie wird ein Geschenk. Umhüllt von Seidenpapier und gekrönt von einem Ensō mit Goldsprenkeln.
next level
Teeschalen mit Henkel
Asiatische Kultur trifft auf europäische Gewohnheiten


