Tag 4 der Balkanreise – Perast (Montenegro)

Der Asphalt zieht unter den Reifen meines Caddys vorbei, während ich mich auf einer endlosen Fahrt gen Süden befinde. Autobahnbrücken, die ausschließlich für Bären und Wölfe reserviert sind – wer hätte gedacht, dass ich mal solch ein Schild zu Gesicht bekomme? Aber hey, auf dieser Tour ist wohl alles möglich. Noch 200 Kilometer bis Perast. Die Vorstellung, dass ich für diese Strecke länger brauchen werde als für einen interkontinentalen Flug, ist irgendwie beunruhigend. Doch die Küstenlandschaft, die sich vor mir erstreckt, entschädigt für jede Minute entlang der Adria.
Perast, das kleine Juwel an der montenegrinischen Küste, erwartet mich. Mein Apartment, ein wahres Schnäppchen für schlappe 44 Euro pro Nacht, erweist sich als Miniaturwunderland. Leider muss ich über 200 Stufen von oben nach unten zum Meer und dem Haus, in dem ich schlafen werde. Mit Gepäck. Aber…. der Vermieter hilft mir und spricht auch noch deutsch – ein Glücksgriff! Von meiner winzigen Terrasse aus habe ich den perfekten Blick auf die Bucht von Kotor. Kleine Inseln mit Klöstern und, naja, irgendeine Art von alten Mauern fügen sich malerisch in die Szenerie ein. Morgen steht eine Schiffstour auf dem Programm, aber im Moment ist erstmal Ausschlafen angesagt. Aber vorher schiebt sich noch ein Kreuzfahrer aus der engen Meerenge. Krass.
Das Essen ist najanaja. Auch egal. Dafür bin ich unfreiwilliger Gast auf einer Hochzeit und sehe Menschen in schicken Trachten. Das mag ich. Sehr.
Erschöpft sinke ich in das Boxspringbett, das auch der Queen gefallen würde. Doch hier in Perast fühle ich mich wie ein König, umgeben von Luxus und Schönheit. Es ist Zeit, dem Sandmann einen Besuch abzustatten und mich von den Träumen in die Arme der Königin des Schlafes entführen zu lassen.

Bis morgen, Perast. Bis morgen.