Tag 13 der Reise – von Null auf 1000 Meter

Nachdem ich die malerischen Strände und die entspannte Atmosphäre auf Elba genossen habe, beschließe ich, weiterzuziehen. Der schiefe Turm von Pisa hat mich schon immer fasziniert – vielleicht liegt es daran, dass ich eine Schwäche für schräge Dinge habe. Also mache ich mich auf den Weg dorthin, in der Hoffnung, dass der Turm nicht irgendwann so schief ist, dass er umkippt und als italienische Variante des Dominostein-Spiels endet.
Angekommen in Pisa werde ich schnell von der Armee der Touristen überwältigt, die den schiefen Koloss umlagern. Es fühlt sich an, als hätte jemand einen riesigen Magneten aufgestellt und sämtliche Selfie-Sticks der Welt angezogen. Ich frage mich, ob der Turm demnächst als Hauptattraktion in einem chinesischen Themenpark enden wird. Aber hey, zumindest kann ich behaupten, dass ich auf dem Arno spaziert bin – nicht der Freund aus meiner Heimat, sondern der Fluss hier. Lustig, wie das Leben manchmal spielt.

Nach diesem touristischen Spektakel sehne ich mich nach Ruhe und Stille, also mache ich mich auf den Weg in die apuanischen Alpen zwischen Lucca und La Spezia. Dort soll es ein abgelegenes Bergdorf geben, das sich zu einem Refugium für Künstler gemausert hat. Das klingt genau nach meinem Geschmack.
Als ich endlich das Dorf erreiche, bin ich überwältigt von seiner Schönheit und Ruhe. Es ist so still, dass ich die Streitereien der Nachbarfamilien auf dem Berg nebenan hören kann – ein kostenloser Live-Podcast direkt vor meiner Tür. Und die Vögel – ach, die Vögel! Sie tratschen wie alte Klatschweiber und berichten sich gegenseitig, wie ihr Tag so war. Der Weg zu meinem Apartment führt über viele Stufen und dunkle Gänge. Es ist ein Ort, wie aus der Zeit gefallen, abgesehen von den Schwalben, die um mich herumschwirren. Ach, ist das schön hier.
Hier werde ich definitiv ein paar Tage bleiben, die Stille genießen und vielleicht ein Meisterwerk schaffen – oder zumindest ein paar inspirierende Skizzen.

Übrigens, Stubentiger gibt es hier auch.