38 °

Sines! Hier stehe ich, am Anfang des sagenumwobenen Fischerweges, in einer dieser kleinen Küstenstädte, die einerseits verschlafen und andererseits ein bisschen hip sind. Hier findet man keine Horden von Neckermann-Touristen, nein, hier sind es eher die Abenteurer, die sich normalerweise in den Tiefen Goas in Indien verstecken. Und mitten drin stehe ich, in meiner vollen Reiseglory. Die Temperatur? Achtunddreißig Grad Celsius. Im Schatten. Die Menschen, die hier wohnen, können es kaum fassen, dass der Oktober soviel Temperatur hergibt. Sie schütteln den Kopf und sind gleichzeitig in Sorge. Sie freuen sich zwar für mich, sehnen sich aber nach erträglichen Temperaturen, so um die 19 Grad.

Für die nächsten vier Tage habe ich mir ein echtes Stück Portugal gegönnt – eine Wohnung in einem Wohnblock, nur etwa 200 Meter vom Meer entfernt. Um mich herum pulsiert das „normale“ Leben: Kinderlachen, Hundegebell, Besucherströme, der Aufzug, der so seltsam ruckelt, und Parkplätze, die scheinbar in einer anderen Dimension existieren. In der Wohnung gibt’s alles, was das Herz begehrt: Waschmaschine, Kühlschrank, kalte Getränke und eine Wäscheleine, die stolz an der Außenmauer des Hauses prangt. Es ist ein kleines Stück vom Alltag, und ich liebe es.

Mann, oh Mann, ich habe den ganzen Tag auf der Straße verbracht, und jetzt dreht sich alles um eins: Essen. Aber nicht irgendein Essen – ich will Fisch! Und zwar so authentisch wie es nur geht, in bester portugiesischer Manier. Der Abend bricht herein, und ich mache mich auf den Weg in die Stadt. Die Restaurants rufen, und ich habe einen heißen Tipp vom Vermieter meiner portugiesischen Homebase bekommen. Dort will ich hin. Und was soll ich sagen?

Es ist authentisch. Es ist verdammt gut. Ich bin glücklich. Ja, Leute, ich bin mitten in Portugal.

Nach dem Essen, das mir die Geschmacksknospen vor Freude tanzen lässt, schnappe ich mir meine Kamera und mache mich auf die Jagd nach ein paar Sonnenuntergangsfotos. Manche Städte sehen am Abend einfach besser aus als tagsüber. Das ist echt der Wahnsinn.

Sines, du hast mich in deinem Bann, und ich kann es kaum erwarten, was die nächsten Tage hier für mich bereithalten. Aber eins ist sicher: Es wird verdammt lecker!